Yoga (de)

 Hinter der Bezeichnung Rikhy-Yoga verbirgt sich kein neuer Trend, vielmehr hat Rikhy Ray seinen eigenen Namen gewählt, weil der Musiker und Yoga-Lehrer ein traditionelles und damit ursprüngliches Yoga vermittelt, das ohne westliche Abwandlungen oder Ideen auskommt. Das ursprüngliche Ziel der Yoga-Übungen oder Asanas ist es ja, ein Gleichgewicht zwischen Körper und Geist herzustellen. In die Körperübungen werden Atemübungen und Meditation integriert. Schon hier wird deutlich, dass Yoga sich mit dem Menschen in seiner Gesamtheit beschäftigt, Geist und Körper oder Psyche und Physis also immer im Zusammenhang sieht. Insgesamt basiert Yoga auf der indischen Philosophie, ist eine der klassischen Schulen davon und seit mehr als 5.000 Jahren überliefert. Als solche umfasst Yoga eine Reihe geistiger und körperlicher Übungen wie Yama, Niyama, Asanas, Pranayama, Pratyahara, Kriyas, Meditation und Askese.

In diesem Sinn versteht Rikhy Ray Yoga als Gesamtkonzept, eine innere psychologische Harmonie zu erreichen und diese mit dem Körper zu verbinden. Er selbst sagt: „Yoga hat mein Leben in Ordnung gehalten.“ Yoga kann demnach ein strukturgebendes Element sein, wenn man die Übungen in sein tägliches Leben integriert. Als Lehrer bietet Rikhy Ray deshalb einen unverfälschten und möglichst individuellen Yoga-Unterricht an. Dabei versucht er zunächst, den Menschen, der Yoga erlernen möchte, körperlich und geistig einzuschätzen. Ob Rikhy nun Einzelunterricht gibt oder eine Gruppe unterweist. Er versucht, sich auf die Menschen einzustellen und holt sie dort ab, wo sie sich innerlich befinden. 

Insgesamt verfolgt er eine freie und offene Art des Unterrichtens. Dabei greift er auf seine akademische Ausbildung in Delhi und Rishikesh zurück, wo er seinen Master in Yoga und Klassischer Indischer Musik machte und mit den Originaltexten wie dem Yogasutra arbeitete. Außerdem verfügt er über eine langjährige Unterrichtspraxis (40 Jahre) und ebenfalls langjährige Erfahrung (25 Jahre) im Unterrichten westlicher Yogaschüler. Er hat seinen Yogaunterricht auf Europäer abgestimmt, ohne dabei die indische Tradition zu popularisieren. Ein besonderes Erlebnis sind seine Live-Musik-Darbietungen in der Yogaklasse. Wenn Rikhy eigens komponierte Musik mit modernen wie traditionellen Elementen auf indischen Instrumenten spielt, entsteht eine ganz eigene Atmosphäre, die den Teilnehmern Yoga mental näher bringt.  

Rikhy-Yoga in der Praxis

Rikhy-Yoga beginnt in einem Anfängerkurs beispielsweise mit kleinen, einfachen Dehnungsübungen, die im Sitzen ausgeführt werden können. Sitzend mit gekreuzten oder gekrätschten Beinen beugen die Lernenden den Oberkörper aus dem Becken heraus nach vorne auf die aufgestützten Hände und atmen in die Dehnung. So werden die Leistenmuskeln und Sehnen gedehnt, was sich auf die gesamte Haltung der Wirbelsäule positiv auswirkt, denn durch unsere Sitzkultur sind die betreffenden Muskeln meist stark verkürzt. 

Im Anschluss folgen die Übungen des Sonnengrußes, zunächst in einer extrem langsamen Abfolge. Sinn dieses gemäßigten Tempos ist das intensive Einüben der Bewegungsabläufe. Auf diese Weise lernt der Körper die einzelnen Übungen und deren Abfolge mit der Atmung zu verbinden und verinnerlicht sie tiefgreifend. Nach einer gewissen Übungspraxis stellt sich ein Automatismus ein und man kann die Abfolge von Übungen ausführen, ohne darüber nachzudenken. Das Tempo lässt sich dann steigern, so dass ein gleichmäßiger Übungsfluss ohne Unterbrechungen entsteht. Beim Sonnengruß werden alle Muskeln des Körpers bewegt und alle Gliedmaßen optimal durchblutet. Dadurch stellt sich das Gefühl einer angenehmen Energie ein, mit der sich beispielsweise der Tag optimal beginnen lässt. Am Ende des Tages gibt die Übungsfolge nochmal Energie für einen erfüllten Feierabend. 

Nach dem Sonnengruß leitet Rikhy dann unterschiedlichste Asanas an, wobei einer Bewegung nach innen jeweils eine Bewegung nach außen folgt. So wird beispielsweise Nava (das Boot) mit der Asana Salabhasana (der Heuschrecke) ausgeglichen. Bei der Ausübung der jeweiligen Asana sollen die Lernenden die Muskeln locker lassen und sich so entspannt wie möglich in der Übung fühlen. Nach jeder einzelnen Übung legt Rikhy eine kurze Entspannungsphase Savasana ein, die entweder klassisch in der Rücklage oder in der Bauchlage erfolgen kann, je nachdem, in welcher Position sich der Körper gerade befindet. Sinn dieser Abfolge ist es, dass der Körper lernt, sich innerhalb kürzester Zeit sehr effektiv zu entspannen. Diese Fähigkeit kann im Arbeitsalltag von großem Nutzen sein, denn sie wirkt dem Aufbau von zuviel Stress und Druck entgegen. 

Rikhy erklärt und zeigt die Asanas sehr detailliert und geht auf deren Wirkung für den Organismus ein. Während der anschließenden Ausführung sieht er sich die Haltungen der Lernenden sorgfältig an und entscheidet spontan, welche Asanas folgen. Die einzelnen Yoga-Stellungen werden langsam und intensiv geübt, damit sie ihre volle Wirkung entfalten. So steigert beispielsweise der Schulterstand die Blutzufuhr zum gesamten oberen Teil des Körpers und stimuliert die Schilddrüse im Hals, die auf die Hormonbalance und den Stoffwechsel einwirkt. Außerdem beeinflusst der Schulterstand positiv die Atmung und ist für Asthmatiker und Menschen mit Bronchitis eine förderliche Übung. 

Je nach Witterung und Verfassung der Übenden gestaltet Rikhy seine Yogastunden individuell. Auf diese Weise vermittelt er den Lernenden eine ganze Reihe von wichtigen Asanas, die sich gegenseitig ergänzen und aufeinander aufbauen – und die jeder künftig auch gefahrlos allein ausüben kann. 

Abgeschlossen werden die Übungsreihen mit der Endentspannung Savasana in der Rückenlage. Zu dieser längeren Ruhephase, bei der die Lernenden der Wirkung der Übungsfolge nachspüren, legt Rikhy eigens komponierte Entspannungsmusik auf, die auf der klassischen indischen Musik basiert. Sie ist rein instrumental und eignet sich besonders gut für Yoga. Die Musik ist auf Atem- und Herzrhythmen abgestimmt und entfaltet dadurch eine zusätzliche Wirkung im Körper. Im Gesamtzusammenhang mit Yoga hat Rikhy Ray ein eigenes Plattenlabel gegründet und mehrere Alben instrumentaler Musik veröffentlicht, die sich großer Beliebtheit erfreuen. 

Als Yoga-Lehrer möchte Rikhy seine Erfahrung mit den Lernenden teilen und zeigen, dass die Yoga eine  zwar umfassende Philosophie ist, die aber durchaus eine praktische Lebenshilfe sein kann. Yoga im klassischen Sinn besteht nicht aus unterschiedlichen Stilarten. Vielmehr sind viele Stile, die im Westen populär sind, im klassischen Yoga bereits enthalten. Yoga selbst ist umfassend. Es braucht keinen esoterischen Überbau und keine Trends. Im ursprünglichen Sinn kommt Yoga gänzlich ohne Mythen aus – und kann doch ein strukturgebendes Element sein, das Körper und Geist ein Leben lang zusammenhält. Dabei kann die Übungsabfolge je nach jeweiligen menschlichen Bedürfnissen variieren. Bei vielen westlichen Yoga-Abwandlungen hingegen, entfaltet sich die Wirkung einzelner Asanas nicht richtig, freigewordene Hormone können sich nicht im Körper verteilen, wenn zu oberflächlich und zu leistungsorientiert geübt wird. Klassisches Yoga ist vor allem deshalb so effektiv, weil es auf einem Jahrtausende altem Wissen über das Leben basiert. Dieses Wissen schließt durchaus wissenschaftliche Kenntnis der menschlichen Anatomie, Medizin und Psychologie ein.